Anwendungsbereiche von Wikis im Bereich der Freizeitpädagogik
Alternative Titel[edit]
- Organisation von Unterlagen und Arbeitsmaterialien für die Freizeitpädagogik in einem Wiki
- Vorteile von Wikis bei der Organisation von Wissen im Bereich der Freizeitpädagogik
Die Organisation von Wissen im Bereich der Freizeitpädagogik wird oft vernachlässigt. Bastelanleitungen, Ausarbeitungen und Reflexionen haben oft kein klares Ablagesystem. Dies führt dazu, dass oftmals rentables Wissen verloren geht. Dieser Artikel zeigt auf, welche Möglichkeiten es gibt das Wissen innerhalb eines Wikis zu organisieren.
Einleitung[edit]
Ein Wiki ist eine webbasierte Software, die es allen Betrachtern einer Seite erlaubt, den Inhalt zu ändern, da die Editiermöglichkeiten direkt im anzeigenden Browser angeboten werden. Damit ist ein Wiki eine einfache und leicht zu bedienende Plattform für kooperatives Arbeiten an Texten und Hypertexten. (Ebersbach & Glaser, 2005)
Wikis in der Freizeitpädagogik[edit]
Ein möglicher Ansatz zur Erstellung von qualitativen Wikis, um das Wissen im Bereich der Freizeitpädagogik besser zu organisieren, könnte der aus dem Buch von Mark Baker sein.
Baker (2013) bezieht sich mit dem Ausspruch „Every Page is Page One“ auf das Userverhalten beim Suchen nach Informationen auf verschiedensten Websites im Internet. Deswegen ist es essentiell für diejenigen, die Informationen digital zur Verfügung stellen, ihre Seiten so zu gestalten, dass die wichtigsten Informationen zum Themengebiet auf jeder Seite kompakt enthalten sind, da ebendiese die erste Seite sein könnte, die der Websurfer als Suchergebnis erhält. Hierbei kann die Nutzung sogenannter Building-Block Topics sehr hilfreich sein, welche so gestaltet werden sollten, dass sie thematisch ineinander greifen. Ein möglicher Zugang wäre auch die Vorstellung, dass einzelne Atome wie Themen, Sektionen und Dokumente miteinander fungieren müssen, um ein konsistentes Gesamtbild zu erhalten.
Ein Thema, welches weiterbearbeitet oder wiederverwendet werden kann, sollte somit immer im Zusammenhang mit Beispielen präsentiert werden, anhand derer man sich beim Bearbeiten orientieren kann.
Sogenannte „Every Page is Page One“-Topics sollten laut Baker (2013) demnach ohne der Abhängigkeit zu Hierarchien funktionieren. Des Weiteren bleibt dennoch anzumerken, dass mit „Page One“ nicht unbedingt gemeint tatsächlich die erste Seite gemeint ist, die ein Leser liest. Hauptaugenmerk liegt vielmehr in der Verständlichkeit der Inhalte, welche so gut wie möglich ohne Verknüpfung zu anderen Seiten gewährleistet sein sollte.
Die Zielgruppe[edit]
In Bezug auf die Organisation von Wissen z.B.: durch Methoden des persönlichen Wissensmanagements in einem Wiki empfiehlt es sich daher, sich mit den Qualifikationen der Leser auseinander zu setzen.
Auf dieses Thema geht Baker (2013) im Kapitel 11 ein, indem er beschreibt, dass ein allgemein geltender Wortschatz beim Zurverfügungstellen von qualitativ hochwertigen Informationen in diesem Kontext unumgänglich ist. Wenn qualifizierte Leser bereits diese Grundbegriffe nicht verstehen, kann demzufolge auch kein Verständnis des gesamten Textes vorausgesetzt werden.
Baker beschreibt einen qualifizierten Leser wie folgt:
"A qualified reader is a reader who knows everything needed to perform the specific and limited purpose of this topic except the specifics of the case that the topic covers" (Baker, 2013).
Texte verfassen[edit]
Beim Erstellen von Inhalten für Wikis kann es sehr hilfreich sein Feedback einzuholen. Jedoch sollte man nicht jegliches Feedback direkt in die Texte einfließen lassen, da der Inhalt sonst droht zu komplex und zu ausschweifend zu werden. Sinnvoller ist es die Inhalte auf mehrere Seiten aufzuteilen, welche dann miteinander verlinkt werden.
Zusammenfassend kann zum Verlinken laut Ebersbach & Glaser (2005) gesagt werden, dass prinzipiell alle Seiten auf die Titel anderer Seiten verweisen können. Interne Links werden hierbei mit einem sogenannten „WikiWort“ erzeugt. Dieses sollten groß und ohne Leerzeichen geschrieben werden. Zwar wird dadurch auf der einen Seite das Verlinken vereinfacht, jedoch auf der anderen Seite die Lesbarkeit des Textes erschwert. Ferner werden so unter Umständen auch gelegentlich unbeabsichtigte Links erzeugt. Daher sollte man auch alternative Methoden zur Kennzeichnung eines Verweises nutzen. Abschließend empfiehlt Baker (2013) die Themen so aufzubereiten, dass den Lesern das Gefühl vermittelt wird, sie wären qualifizierte Leser, unabhängig von ihrem tatsächlichem technischen und fachlichen Knowhow.
"soziales Leben" im Wiki[edit]
Ebersbach & Glaser (2005) betonen außerdem, dass das soziale Leben im Wiki nicht außer Acht gelassen werden darf. Denn jeder Leser kann ebenfalls auch als Autor fungieren. Das führt dazu, dass verschiedene Nutzertypen mit unterschiedlichen Verhaltensweisen definiert werden können. Zur Beschreibung der Benutzer wird auf die vier Kriterien Rezeption, Schreiben, strukturelles und soziales Verhalten zurückgegriffen.
Hierzu sollte man das Wiki unter folgenden Gesichtspunkten bezüglich der Nutzer:innen betrachten:
- Art und Häufigkeit der Besuche des Wiki Systems
- Ausmaß der Auseinandersetzung mit den Texten
- Beteiligung und Aufteilung der Funktionen seitens der Nutzer:innen
- Art des Umgangs mit den Texten anderer Autoren
Fazit[edit]
- Konkret auf die Materialien der Freizeitbetreuung umgesetzt würde das bedeuten, dass man die Dokumente auf ihre Verständlichkeit prüfen müsste.
- Anhand der Erkenntnisse sollte man danach die Inhalte in einzelne, leicht verständliche Themenbereiche gliedern und in weiterer Folge innerhalb einer sinnvoll verlinkten Struktur im Wiki zur Verfügung stellen.
- Es empfiehlt sich zudem, sich im Vorfeld ein klares Bild über die Zielgruppe, also die Nuter:innen des Wikis, zu machen.
Referenzen[edit]
Baker, M. (2013). Every Page is Page One: Topic-Based Writing for Technical Communication and the Web
Ebersbach, A., & Glaser, M. (2005). Wiki. Springer. 10.1007/s00287-005-0480-7
Links[edit]
Wikis in Organisationen Wikis allgemeine Informationen
Feedback von J. Schwarz: Aus meiner Sicht ist dein Artikel gut gelungen. Man merkt sofort, dass du dich intensiv mit der Literatur von Baker auseinandergesetzt hast und die Inputs direkt in deinem Artikel umgesetzt hast. Dein Artikel ist gut strukturiert und dadurch gut verständlich. Einzige Anmerkung/Verbesserungsvorschlag meinerseits wäre es, die "größeren" Textblöcke etwas zu formatieren. (Bsp. Aufzählungszeichen, Absätze o.ä.) Die Verlinkungen finde ich auch gut gewählt. Insgesamt für mich ein informativer, interessanter und gut gelungener Artikel.
Liebe Jenny, vielen Dank für dein Feedback, ich habe nun einige Umbrüche, Aufzählungszeichen und Nummerierungen eingefügt, um den Text besser zu gliedern.