Kollaboration in der digitalen Arbeitswelt

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Alternativer Titel 1: Informatisierung in virtuellen Teams
Alternativer Titel 2: Revolutionierung der Arbeitswelt durch Informatisierung

Durch die zunehmende Globalisierung wurde die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt und fordert neue Wege der Kollaboration über Ländergrenzen hinweg. Während diese Situation für internationale Unternehmen bereits seit längerem Einzug in den Arbeitsalltag gefunden hat, wurde dieses Phänomen der virtuellen Arbeit für andere Unternehmen durch die COVID-19 Pandemie verdeutlicht. Die Umstellung musste schnell umgesetzt werden und auch zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie verrichten noch immer viele Menschen ihre Arbeit aus dem Home Office. Aufgrund der örtlichen Trennung der einzelnen Teammitglieder wurde die Zusammenarbeit und Kollaboration erschwert, was viele Führungskräfte vor große Herausforderungen stellt. Doch wie kann ein Austausch von Erfahrung und Wissen auf Distanz gewährleistet werden?

Quelle: Latniak, E. & Schäfer J. (2021)

Austausch von Erfahrung und Wissen auf Distanz[edit]

Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) revolutionieren die Ökonomie, die Gesellschaft und die Arbeitswelt. Durch Informatisierung - bestehend aus einer Zusammenstellung von Informationen und der Administration in Informationssystemen - wird nicht nur die Kommunikation, sondern auch der Wissensaustausch durch Technologie ermöglicht und die Produktivität angekurbelt. Der Prozess der Informatisierung beinhaltet den kontinuierlichen Zuwachs, die Aktualisierung sowie die Weiterentwicklung von Informationen in Informationssystemen. Es handelt sich hierbei nicht um von Maschinen erstellte Aktivitäten, sondern durch Menschen erzeugte Informationen. Aber können wir Informationen wirklich mit Wissen gleichsetzen?

Quelle: Boes, A. et al. (2014)

Wie aus Informationen Wissen entsteht[edit]

Zunächst müssen wir das Verständnis von Wissen einordnen. Klaus North setzte die einzelnen Stufen als Wissenstreppe zusammen:

Wissenstreppe nach North - Quelle:Wikipedia
Beginnend mit der untersten Stufe entstehen Daten durch Zeichen, wie z.B. Code oder eine Syntax.

Auf der zweiten Stufe stehen die Daten, die ohne zugehörigen Kontext noch keine Informationen darstellen. Erst nachdem diese in einen Kontext gebracht wurden entstehen Informationen, die als Entscheidungsgrundlagen dienen können.

Wissen entsteht dann, wenn die Informationen mit Erfahrungen aus der Vergangenheit vernetzt werden können und somit explizit gemacht werden kann.

Die nächste Stufe umfasst das Handeln, welches die Handlung, also das Können beschreibt und die Anwendung voraussetzt.

Gehen wir noch einen Schritt weiter, wird unter Kompetenz das situationsadäquate Handeln beschrieben, was erst durch viel Übung erreicht werden kann.

Auf der letzten Treppenstufe steht die Wettbewerbsfähigkeit, welche die Kernkompetenzen umfasst, die wiederum ein Alleinstellungsmerkmal am Markt und insbesondere wertvoll für die Kunden ist.

Gehen wir nun ein paar Stufen auf unserer Treppe zurück zum Wissen. Informationen allein reichen noch nicht für den Wissenszuwachs durch die Informatisierung aus. Aufgrund von unterschiedlichen Erfahrungen der Mitarbeitenden oder auch kulturellen Unterschieden, ist die Transformation von Informationen zu Wissen also nicht vorauszusetzen. Auch die weiteren von North beschriebenen Stufen können den Austausch und die Informatisierung zwar fördern, jedoch nicht automatisch den Wissensstand der Mitarbeitenden erweitern und deren korrekte Anwendung herbeiführen. Doch wie kann ich Informatisierung für mein Unternehmen nutzen?

Quelle: North, K. (2021)

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Einsatz von Informatisierung in der Arbeitswelt[edit]

Um diese Frage zu klären, schauen sich Boes et al. im Jahr 2014 die lateinischen Bedeutungen des Wortes Informare an:

  • eigentliche Bedeutung: eine Gestalt geben, formen, bilden
  • im übertragenen Sinne: durch Unterweisung bilden, unterrichten

Weiters erläutern sie die Bedeutung:

„In Informationen werden geistige Prozesse in eine Form gebracht, um sie anderen zugänglich machen zu können, sie also unterweisen, bilden oder unterrichten zu können. Dabei ist der Prozess des Formens und des Unterweisens jedoch ein doppelt kontingenter sozialer Prozess.” (Boes et al.,2014, S. 7)


Quellenangabe hinzugefügt nach Feedback
Der Prozess ist also zweiseitig und beinhaltet die einerseits die Beschreibung und andererseits die Erlernung, die nicht voneinander getrennt werden können. Übertragen auf die Arbeitswelt bedeutet das, dass die Hand- und Kopfarbeit getrennt voneinander betrachtet werden und dadurch eine neue Handlungsebene ermöglicht wird. Dieser Fortschritt in der Kopfarbeit revolutionierte bereits im 19. Jahrhundert die Industrie, da sich die Steuerung und Planung auf die Handarbeit auswirkte und zu einer Steigerung der Produktivität führte. In der heutigen Arbeitswelt wird der Produktionsmodus durch einen Informationsraum geschaffen, welcher die Arbeit und die Organisation miteinander verbindet. Dieser wird nicht nur in der Kopf- und Wissensarbeit, sondern auch in der Fertigung als essentiellen Arbeitsgegenstand und -mittel eingesetzt durch den ortsübergreifenden Austausch, die Interaktion und die Vernetzung der Mitarbeitenden mittels Informationssysteme.

Quelle: Boes, A. et al. (2014)

Referenzen[edit]

Feedback Gerda:
Liebe Desiree, dein Artikel ist sehr gut gelungen. Die Hauptüberschrift des Themas passt meiner Meinung nach am besten zum Artikel. Es ist wahrlich nicht einfach weitere Titel für einen Text zu finden. Das gewählte Thema ist klar und verständlich formuliert. Besonders die Wissenstreppe von North samt dem Bild erzeugt einen guten Gesamteindruck. Der Text unter dem Bild wirkt im ersten Moment etwas wuchtig. Vielleicht wären der ein oder andere Absatz nach jeder Stufe passend. Ungeachtet dessen ist der Text zusammenhängend verfasst und soll auch so verstanden werden. Die Abwechslung von Text, Bild, Zitat und Aufzählungspunkten ist effektiv eingesetzt. Weiters ist positiv hervorzuheben, dass die Quellenangaben mit den Dokumenten verlinkt wurden. Weiter so!
Feedback Julia:
* Sehr interessanter und gut gegliederter Wiki-Artikel! Besonders der Einstieg ins Thema ist sehr spannend geschrieben und macht Lust aufs Lesen des Artikels. 
* Der alternative Titel 1 mit dem Begriff „Informatisierung“ war auf den ersten Blick etwas befremdlich für mich (ich hätte hier statt dessen an Digitalisierung gedacht) - der Begriff wurde aber dann später gut in Kapitel 3 definiert. Würde dieser Titel nicht als Alternative, sondern als Haupttitel verwendet werden, wäre eine Definition in einem früheren Kapitel von Vorteil. So passt es aber gut!
* Die Grafik in dem Absatz „Wie aus Informationen Wissen entsteht“ finde ich sehr hilfreich! 
* Der Einstieg in Kapitel 3 ist in der „Wir-Form“ geschrieben - finde das an dieser Stelle zwar passend, aber es ist zu überlegen, ob man hier nicht auf eine einheitliche Formulierung in allen Absätzen zurückgreifen sollte (die anderen sind neutral formuliert). 
* Bei dem Textauszug in Kapitel 3 könnte man ev. noch die Seitenzahl des Zitats hinzufügen. 
Zusammenfassend: eine wirklich gelungene Arbeit!